Bauen im Bestand
Schumannstraße, Berlin
Projektdaten | |
Standort | Schumannstraße 18 in Berlin-Mitte |
Auftraggeber | Minerva Immobilienentwicklung GmbH & Co |
BGF | 4700 m² |
Baukosten | 3,8 Mio. DM |
Leistungsphasen | 1-5 |
Planung/Ausführung | 1999-2003 |
Kny & Weber mit | Christian Walter |
Das Gebäude wurde 1907 bis 1909 durch den Architekten Max Fraenkel erbaut und ist als Einzeldenkmal unter Schutz gestellt. Es diente als Privatklinik eines Mediziners mit seiner Wohnung in der „Belle Etage“ des Vorderhauses sowie zugehörigen Forschungs- und Unterrichtsräumen. Die Gestaltung der Straßenfassade wird bestimmt durch Einflüsse der modernen Geschäftshausfassade, verschmolzen mit formalen Elementen des Jugendstils und des Neoklassizismus. Das Mauerwerk des Sockelgeschosses aus hammergerechten Quadern besteht ebenso wie die bildhauerischen Zierelemente und Figurenreliefs aus Etringer Tuffstein.
Die Obergeschosse sind mit grauem Klinker verblendet, abgeschlossen durch ein gefärbtes Zierputzelement im Mittelrisalit.
Darüber kragt ein beeindruckendes, geschwungenes Dachgesims mit bemalten Holzkassetten in der Untersicht.
Sachlich und zurückhaltend sind die Hoffassaden im Erdgeschoss mit grauen Klinkern, in den Obergeschossen aus Bändern von weißen und grünen glasierten Klinkern gestaltet.
Im Inneren existieren gut erhaltende, repräsentative Eingangsbereiche im Vorderhaus und Quergebäude. Die originalen Holzkastenfenster und Holztüren sind fast vollständig erhalten, ebenso die Treppenläufe in Naturstein bzw. Stahl. Alle bauzeitlichen Elemente wurden denkmalgerecht saniert und –wo nötig- sanft der zeitgemäßen Nutzung angepasst.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden in jeder Etage jeweils die Räumlichkeiten für 2 bis 3 eigenständige Büroeinheiten erstellt. Das Dachgeschoss im Vorderhaus erhielt im Inneren eine neue, stützenfreie Tragkonstruktion aus Stahl. Die Außenform wurde originalgetreu rekonstruiert. Die großzügige Belichtung erfolgt aus Denkmalschutzgründen hofseitig. Der Dachausbau im Seitenflügel und Quergebäude wurde als moderne Interpretation des „Berliner Daches“ als Stahlbau mit großer Atelierverglasung komplett erneuert. Es entstanden großzügige, helle Räume mit loftähnlichen Charakter, die nach Bedarf auch in kleineren Einheiten unterteilbar sind.
In Teilen des Kellers sowie unterhalb der Hoffläche wurde eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen eingebaut.