Bauen im Bestand

Peter Edel, Berlin

Umbau und denkmalgerechte Sanierung des Bildungs- und Kulturzentrums „Peter Edel“ in Berlin-Weissensee

 

 

Projektdaten
Standort Berliner Allee 123–125, 13088 Berlin
Auftraggeber Kommunales Bildungswerk e.V.
BGF 2.901 m²
Nutzung Bildungs- und Kulturzentrum
Baukosten
Leistungsphasen 2–8
Planung/Ausführung 2015–2021
Kny & Weber mit Thomas Weber (Projektleitung), Matthias Redlich (teilw. Bauleitung), Marianne Kristen (teilw. Bauleitung) Mario Hermanns (teilw. Bauleitung), Claudia Williamson, Anika Zdunek

Das Gebäudeensemble besteht aus einer dreigeschossigen Villa aus dem 19. Jahrhundert, einem großen und einem kleinen Saal und einem zweigeschossigen Anbau aus den 1980er Jahren. Die Säle sind jeweils denkmalgeschützt. Ziel der Sanierungsarbeiten in den Sälen war es, die Überformungen der Umbauten aus den 1960er und 1980er Jahren rückzubauen und die aufwendige Ursprungsgestaltung wieder sichtbar zu machen und zu konservieren.

Der Sanierungsentwurfs stellt das repräsentative äußere Erscheinungsbild des Gebäudeensembles wieder her. Hierzu wurden nachträglich in den 1980er Jahren angebaute Gebäudeteile abgebrochen, sodass eine Wiedererstehung des bauzeitlichen Erscheinungsbildes des Altbaus möglich war. Für den Umbau wurde der gesamte Gebäudekomplex bis auf die tragende Struktur rückgebaut und kernsaniert.

Die Fassaden der Säle und der Villa wurden in ihrer Gliederung in Anlehnung an den bauzeitlichen Zustand in Putz neu gefasst und Holzfenster verbaut.

Auch im Innenbereich wurden die historischen Säle denkmalgerecht saniert und zu einem Veranstaltungs- und Gastronomiebereich hergerichtet. Zusätzlich wurden in allen Gebäudeteilen funktional und gestalterisch ansprechende Seminar-, Verwaltungs- und Veranstaltungsräume geschaffen.

Das Untergeschoss wurde durch ein neues Treppenhaus erschlossen und bietet nun Platz für die Besuchergarderobe, öffentliche Sanitärbereiche, Lager-, sowie Technikräume.

Unter dem zweigeschossigen Anbau wurden Aufenthaltsräume eingerichtet, die sowohl für den Betreiber als auch für externe Vermietungen vorgesehen sind. Diese Räume werden über große, neu hergestellte Fensteröffnungen natürlich belichtet und belüftet.

Im großen Saal wurde die aus den 1980er Jahren stammende Bühnentreppe als Zeitzeugin erhalten, der Fußbodenbelag wurde durch Parkett ersetzt und die Wand- und Deckenbekleidungen in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde rückgebaut. Dort wo es möglich war, wurden Türen erhalten und brand- und schallschutztechnisch ertüchtigt.

Der kleine Saal wurde ähnlich wie der große Saal denkmalgerecht saniert. Die Nutzung als Cafeteria wurde durch einen Außenbereich mit Terrasse erweitert.

Das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss beheimaten nun Seminarräume. Diese sind teilweise durch mobile Trennwände flexibel nutzbar. Ein Atrium mit Oberlichtern dient der natürlichen Belichtung des ansprechend gestalteten Pausenbereichs.

Das 2. Obergeschoss ist der Verwaltung vorbehalten.

Die barrierefreie Nutzung aller Geschosse ist durch einen im Zuge der Umbauarbeiten eingebauten Aufzug gesichert.

In den Außenanlagen wurden 24 PKW- und 47 Fahrradstellplätze geschaffen.